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Swiss Design aus Rikon
Als Reaktion auf die neuen Swissness-Regeln: Seit Anfang Jahr führt Kuhn Rikon-Chef Tobias Gerfin zwei Marken.
«Ab 2017 herrscht Rechtssicherheit. Das kommt uns entgegen», sagt Tobias Gerfin über die neuen Swissness-Regeln. Um zu verstehen, was der 51-jährige Kuhn Rikon-Chef damit meint, muss man wissen, dass der Gebrauch des Schweizer Kreuzes für gewerbliche Zwecke bis Ende 2016 offiziell verboten war.
Kuhn Rikon hat es – wie tausende von anderen Schweizer Unternehmen – trotzdem getan: «Wir lebten deshalb immer mit gewissen juristischen Risiken», so Gerfin.
Bekannt geworden ist das Unternehmen aus der Tösstaler Gemeinde Rikon namentlich mit dem 1949 lancierten Dampfkochtopf Duromatic. Er wird – genauso wie die Garpfanne Durotherm - am Stammsitz produziert.
Daneben vertreibt das Unternehmen aber auch rund 800 Artikel, die es von meist ausländischen Lieferanten bezieht; vom Universalhacker über die Knoblauchpresse zum Rüstmesser bis zum Dosenöffner.
«Diese zweite Produktkategorie erfüllt die neuen Mindestanforderungen für Schweizer Produkte nicht», weiss Gerfin. Industrieprodukte dürfen gemäss Swissness-Vorgabe nur dann mit dem Schweizer Kreuz oder der Herkunftsbezeichnung Schweiz beworben werden, wenn mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten sowie wesentliche Fabrikationsschritte in der Schweiz anfallen. In Ländern wie China jedoch haben die Güter eines Schweizer KMU ohne Herkunftsbezeichnung einen schweren Stand. Gerfin suchte nach Lösungen und wurde fündig; und zwar im Artikel 47 Absatz 3ter des revidierten Markenschutzgesetzes.
Dort wird festgehalten, dass Herkunftsangaben zu konkreten Tätigkeiten wie Forschung, Design und einzelnen Herstellungsschritten auch dann zulässig sind, wenn das bezeichnete Produkt den allgemeinen Swissness-Kriterien nicht genügt.
«Ausgehend von dieser Regelung entschieden wir uns schliesslich für den Aufbau einer Zweitmarke», erklärt Gerfin. Zur bestehenden allseits bekannten Dachmarke (linkes Logo) für Produkte, die in der Schweiz hergestellt werden, gesellt sich nun ein Logo für Produkte, die nur in der Schweiz entwickelt werden.
Unterdessen ist auch bekannt, wie es aussehen wird: ein rotes Quadrat mit dem weissen Firmennamen und der Unterzeile «swiss design»; von Fall zu Fall ergänzt mit einer stilisierten Bergkette.
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