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Begehrte Belper Knolle
Was zählt, ist die Exklusivität: Wie die Berner Jumi AG einheimische Landwirtschaftsprodukte vermarktet.
Die beiden jungen Berner Mike Glauser und Jürg Wyss sind Pioniere im Schweizer Nahrungsmittelmarkt: Seit der Gründung von Jumi im 2005 zeigen sie, dass es möglich ist, innovative einheimische Landwirtschaftsprodukte im Premiumsegment zu positionieren. Ihre Fleisch- und Käseprodukte von rund 30 bäuerlichen Lieferanten aus der ganzen Schweiz gelten unter Gourmets als Geheimtipp.
Das Erstaunliche daran: Glauser und Wyss haben ihr Vertriebsnetz selbständig geknüpft. Sie vertreiben ihre Spezialitäten ausschliesslich über Wochenmärkte, Dorf- und Delikatessenläden sowie gehobene Restaurants und Hotels im In- und Ausland. Auf die Multiplikationseffekte durch den Grosshandel oder die grossen Filialisten haben sie bewusst verzichtet.
Aufgrund dieser Politik der kleinen Schritte mussten die Gründer namentlich in der Startphase viel Überzeugungsarbeit leisten. Doch als die Dachmarke Jumi und die verschiedenen Produktmarken beim Konsumenten etabliert waren, erfüllte sich der Traum jedes Markenartiklers: Jumi erhielt jene Aura der Exklusivität, die es für den Partner am Verkaufspunkt attraktiv macht, die Marke von sich aus zu promoten.
«Marken sind zentral in einem Markt, der von Überproduktion und Preisdruck geprägt ist», sagt Mike Glauser. Die erste Wortmarke – die «Belper Knolle» - hinterlegte er schon kurz nach der Firmengründung. Es handelt sich um die Bezeichnung für einen getrockneten Frischkäse in einem Mantel aus Pfeffer und Himalayasalz.
Unterdessen umfasst das IP-Portefeuille von Jumi siebzehn Markeneintragungen. Der Begriff «Belper Knolle» ist ebenso wie der Firmenname auch in der EU und in den USA geschützt. Dies weil ein Viertel der Jumi-Produktion an ausländische Kunden geht.
Allein im letzten Jahr haben die Jumi-Gründer ihr Team von 15 auf 20 Köpfe aufgestockt. Ebenfalls zur ‚Familie‘ gehören gut zwei Dutzend Bauernhöfe aus den Voralpengebieten und dem Jura, die ihre Existenz auf die Jumi-Marken bauen.
Wenn Mike Glauser vernimmt, dass jemand seine eingetragenen Marken verletzt, greift er daher zum Telefon. Das Drohen mit Anwälten und Gerichten ist nicht sein Ding. Aber das passive Hinnehmen von Trittbrettfahrerei kommt genauso wenig in Frage. «Ohne effizienten Schutz unseres Geistigen Eigentums», so der 29-Jährige Unternehmer, «nähme ich meine Verantwortung nicht wahr.»
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