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Die Forscherin für’s Herz

Forscherin und Kardiologin in einem: Jin Li von der Universität Bern will den Geheimnissen der Herzrhythmusstörungen auf die Spur kommen. Dank einer Begleiteten Patentrecherche des IGE kann sie ihre Erfindung in diesem Gebiet nun schützen und kommerziell nutzen – und damit Menschen helfen.

Forscherin Jin Li nutzte die Begleitete Patentrecherche. Bild: IGE
Forscherin Jin Li nutzte die Begleitete Patentrecherche. Bild: IGE

Wenn Jin Li über ihre Arbeit spricht, ist die Leidenschaft spürbar. «Bereits als Kind wollte ich Ärztin werden», sagt sie. Nach dem Medizinstudium in Heidelberg spezialisiert sie sich auf Kardiologie. Seit mehreren Jahren forscht die 33-Jährige über die Ursachen von Herzrhythmusstörungen. Sie leitet eine eigene Forschungsgruppe an der Universität Bern am Institut für Biochemie und molekulare Medizin. Die Kardiologie ist ein Gebiet mit vielen Wissenslücken - zum Beispiel, was die Ursachen für den plötzlichen Herztod angeht. Vereinfacht gesagt ist Jin Lis Mission, ein Mittel zu finden, damit das Herz im Takt bleibt.

 

Von der Forschung ins Spital

Ihre Forschung konzentriert sich auf Auto-Antikörper, die bei einigen Menschen entstehen und das Herz angreifen können. Bei immunologischen Krankheiten ist das Phänomen bekannt, in der Kardiologie jedoch relativ neu. Die Kardiologin möchte herausfinden, ob man Antikörper auch therapeutisch gegen Herzrhythmusstörungen einsetzen kann. Neben ihrer Forschungstätigkeit in Bern arbeitet Jin Li in Teilzeit als Kardiologin im Centre Hospitalier Universitaire Vaudois in Lausanne. «Das ist die perfekte Kombination. Im direkten Kontakt mit den Patienten sehe ich, wo noch medizinische Lücken bestehen und kann meine Forschung anpassen», sagt Jin Li.

 

Rückschläge gehören dazu

Forschen ist ein steiniger Weg, die Heureka-Momente sind rar. «Man muss mit Frustrationen umgehen können, das gehört dazu», sagt sie. Natürlich jubelt man nicht, wenn ein Experiment mit wochenlanger Vorbereitung nicht das erwartete Ergebnis liefert. Doch das sei häufig der Fall, sagt die sympathische Forscherin lachend. Jin Li nimmt es mit Humor, denn Aufgeben ist keine Option. Die Motivation, den Leuten zu helfen, überwiegt alles: «Wir experimentieren so lange weiter, bis das das Ziel erreicht ist».

 

Ist meine Erfindung neu? Die Recherche in den Patent-Datenbanken

Mit einem Experiment scheint ihr der Durchbruch gelungen zu sein. Doch wie weiter? Sie möchte mit einer Begleiteten Patentrecherche am Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) Klarheit schaffen. Gemeinsam mit einem Patentexperten sucht sie die Nadel im Heuhaufen. Ist die Erfindung wirklich neu? Hatte jemand bereits dieselbe Idee? Nach mehreren Stunden Detektiv-Arbeit in den Online-Datenbanken ist klar: Ihre Innovation ist eine Premiere – und somit patentierbar!

Zwei Tage später meldet Jin Li mit der Unterstützung von Unitectra ihre Erfindung zum Patent an. Jin Li ist nun offiziell eine Erfinderin. Doch ihr erstes Patent ist kein Grund, sich zurückzulehnen. In ihrem Forschungsgebiet möchte sich noch so manchem ungelösten Rätsel auf den Grund gehen.

 

Grosser Fan von Akte X

Bleibt bei all der Arbeit noch Zeit für einen Ausgleich? «Ja. Ich gehe zum Beispiel regelmässig mit meinem Hund laufen», sagt Jin Li. Ausserdem zeichnet sie sehr gerne. Fast zu erwarten war, dass die sympathische Forscherin ein grosser Science-Fiction-Fan ist – auch dort werden neue Welten erforscht. «Ich war bereits als Kind sehr neugierig und wollte die Natur verstehen. Dieser Wissensdurst ist bis heute geblieben», sagt sie am Ende des Gesprächs. Da verrät sie auch, dass Akte X ihre Lieblingsserie ist. Fun Fact: Frauen, die sich stark mit der Hauptfigur Dana Scully identifizieren können, werden laut einer Studie ermutigt, Wissenschaftlerinnen zu werden.

 
 

«Recherche gab mir Sicherheit»

Jin Li hat eine ganztägige Begleitete Patentrecherche des IGE besucht. «Ich habe im Vorfeld mit gängigen Patent-Datenbanken wie Espacenet recherchiert, bin aber nicht zum Ziel gekommen. Erst mit der Patentrecherche konnte ich zum Kern meines Themas vordringen», erzählt sie. Bei der Recherche in den weltweit verfügbaren Patentschriften haben sie die Möglichkeiten der spezialisierten Such-Tools beeindruckt. «Das Ergebnis der Recherche gab mir die Sicherheit, dass ich auf dem richtigen Weg bin», sagt Jin Li.


Die bei der Patentrecherche gemachten Abklärungen gehören ihrer Meinung nach zu jeder Patentanmeldung. Der Tag mit dem Patentexperten sei sehr gut strukturiert und auf ihr Thema zugeschnitten gewesen. «Die Umfeldanalyse im Anschluss hat mir zudem ermöglicht, über den Tellerrand zu blicken, um mehr über die Schnittstelle Wirtschaft und Wissenschaft zu erfahren», erzählt Jin Li.

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