Im letzten Jahrzehnt ist die Anzahl KI-bezogener Patente exponentiell angestiegen. Dies belegen aktuelle Berichte der WIPO (Weltorganisation für Geistiges Eigentum) und des britischen Patentamts (UK IPO). Die schweizerischen KI-Patente holen den langsamer wachsenden Biotech-Bereich ein: Darin äussert sich die Konsolidierung des Patentportfolios der grössten Patentinhaber oder «Big Pharma» (Pharmakonzerne).
Das Europäische Patentamt (EPA) definiert eine computerimplementierte Erfindung (CII)1 als «eine Erfindung, die einen Computer, ein Computernetz oder eine sonstige programmierbare Vorrichtung umfasst und bei der mindestens ein Merkmal ganz oder teilweise mit einem Computerprogramm realisiert wird».
Künstliche Intelligenz (KI) umfasst laut der Definition des EPA2 «Denk- und Entscheidungsprozesse, die durch Maschinen anstelle von Menschen oder Tieren durchgeführt werden». KI beinhaltet häufig einen iterativen Trainingsprozess (maschinelles Lernen), wobei ein IT-System in die Lage versetzt wird, sich an ein spezifisches Problem anzupassen, bevor es angemessene Entscheidungen trifft oder selbstständige Interpretationen vorschlägt. KI und maschinelles Lernen werden in der Patentliteratur häufig als gleichbedeutende Ausdrücke verwendet.