Der Expertenausschuss der Nizza-Union ist darum bemüht, die Nizza-Klassifikation ständig zu aktualisieren. Mit der Version 2019 werden wiederum einzelne Begriffe neu aufgenommen sowie die Umformulierung oder die Löschung unklarer Einträge vorgenommen.
Neben diesen spezifischen Änderungen wurde die Revision der Klassenüberschriften und der Erläuternden Anmerkungen weiter vorangetrieben. Eine Zusammenstellung aller Änderungen ist auf den Webseiten der OMPI ersichtlich (in Englisch und Französisch).
Folgende Neuaufnahmen sind erwähnenswert:
Klasse 40: «kundenspezifisches 3D-Drucken für Dritte».
Es handelt sich hierbei grundsätzlich um die Herstellung von Waren. Deshalb ist der Begriff bereits heute und auch künftig analog der «kundenspezifischen Herstellung von Waren» nur mit der entsprechenden Präzisierung zulässig. Damit diese Dienstleistungen akzeptiert werden können, müssen die durch 3D-Druck gefertigten Waren präzise angegeben werden und angefügt werden, dass die Dienstleistung «auf Bestellung und nach Vorgaben eines Kunden» erfolgt, vgl. Richtlinien in Markensachen, 2017, Teil 2, Ziff. 4.13, ab 2019 Ziff. 4.14, zu finden unter Richtlinien Marken 2019.
Klasse 45: «Dienstleistungen eines Concierge»
Der Begriff wurde bislang als zu vage erachtet und musste präzisiert werden. Im Rahmen der weitmöglichsten Praxisharmonisierung auf internationaler Ebene wird der Begriff neu akzeptiert. Es sind darunter jedoch keine klassischen Dienstleistungen eines Hausmeisters, wie z.B. Reinigungs- und Wartungsarbeiten der Klasse 37 zu verstehen, sondern nur Dienstleistungen, die tatsächlich in diese Klasse fallen, z.B. Dienstleistungen eines Concierge im Sinn eines Pförtners.
Die Änderungen der Nizza-Klassifikation treten am 1. Januar 2019 in Kraft und werden auf alle hängigen Gesuche angewendet. Die Klassifikationshilfe des Instituts wird auf den 1. Januar 2019 aktualisiert werden.
Fragen betreffend die Änderungen und deren konkrete Umsetzung können an die E-Mail Adresse wdl@ipi.ch gerichtet werden.